Amazon Marketing: Änderungen bei den Produktbewertungen

Gregor Arentz

Rund um den Jahreswechsel hat Amazon zwei Veränderungen im Bereich der Produktbewertungen vorgenommen, die für Markenhersteller zugleich neue Chancen und Risiken eröffnen. Amazon Vendoren, die auf die Veränderungen mit gezieltem Rezensionsmanagement reagieren, könnten dadurch langfristig gegenüber dem Wettbewerb profitieren.
 
Amazons Sternebewertungen ab sofort auf Basis eines maschinenlernenden Modells



Konkret nimmt Amazon Abschied von der Berechnung der Produktbewertung auf Basis des Durchschnitts der Rohdaten. Künftig wird dafür auf ein maschinenlernendes Modell gesetzt.

Amazon.de Sternebewertungen auf Basis des maschinenlernenden Modells

Neben der Summe an Rezensionen sollen nun die drei folgenden Faktoren Gewicht in der Berechnung der Sternebewertung erhalten:

  • Das Alter der Bewertung
  • Die Beurteilung der Nützlichkeit durch Amazon Kunden
  • Ob die Bewertung aus geprüften Einkäufen (verifizierter Kauf) stammt

Wie stark diese Gewichtung die Sternebewertungen verändern wird und welche Bedeutung dies für die Praxis hat, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen. Da es sich um ein maschinenlernendes Modell handelt, kann aber angenommen werden, dass die neue Gewichtung mit der Zeit deutlichere Auswirkungen zeigen wird. Dies bietet Amazon Vendoren die Chance, sich mit gezielten Maßnahmen gegenüber dem Wettbewerb besserzustellen – indem sie die Faktoren zu ihrem Vorteil nutzen.

Obgleich diese Veränderung aktuell noch nicht alle Kategorien und Produkte auf Amazon betrifft, wird die neue Methode zur Berechnung vermutlich bald in allen Produkt-Kategorien eingeführt.


Amazon bevorteilt hauseigene Rezensionen und beschränkt die Abgabe von Rezensionen ohne verifizierten Kauf

Mit der zweiten Neuerung limitiert Amazon die Anzahl der Rezensionen, die pro Woche und Produkt über „nicht verifizierte Käufe“ abgegeben werden dürfen, auf maximal 10 Stück. Ausgenommen davon ist ausdrücklich das eigene Produkttester-Programm Amazon Vine und Rezensionen zu digitalen oder physischen Büchern sowie Musik und Videos.

Die Antwort des Amazon Verkäuferservices zu der Frage, in welcher Weise „nicht verifizierte Käufe“ bei der Abgabe der Rezensionen beschränkt werden vom 04.01.2018:

Stellungnahme von Amazon.de zur Limitierung der Rezensionen zu nicht verifizierten Käufen von Produkttestern

Bewertungen von Produkten, die über Gutscheine oder Rabatte erworben wurden, werden somit ab sofort mit solchen gleichgestellt, die von Rezensenten auf Basis von kostenfrei zur Verfügung gestellten Produkten basieren – und gleichzeitig sehr stark limitiert.

Laut Kommentaren in Produkttester-Foren dürften diese Änderungen kurz vor Weihnachten gegriffen haben. Seitdem bereitet es manchen Amazon Kunden Probleme Artikel zu rezensieren, wenn diese nach der neuen Richtlinie als „nicht verifizierter Kauf“ bewertet werden.

Durch die möglicherweise künftige Entwertung von „nicht verifizierten Käufen“ durch das maschinenlernende Modell in der Berechnung der Sternebewertung, bekommt diese Maßnahme eine zusätzliche Gewichtung. Dies hat zukünftig für viele Hersteller Auswirkungen auf die Methoden des Rezensionsaufbaus, sofern sie bisher nicht ausschließlich auf das Amazon Vine Programm setzen.

Wenn Sie geeignete Maßnahmen und Strategien kennenlernen möchten, um von den aktuellen Veränderungen zu profitieren, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

 

Kontakt: 

Gregor Arentz
Director Consulting Amazon Marketing
Fon: +49 (0) 221 29262 00
koeln@cocomore.com

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Gregor Arentz ist Director Consulting Amazon Marketing bei Cocomore.