Shopping-Assistent Smartphone – Realität und Ausblick

Daniel Kostyra

Das Smartphone, ein nützlicher Shopping-Begleiter in der Offline-Welt. Eine Idee, die viele zunächst wahrscheinlich spontan verneinen würden. Shoppen bedeutet für die meisten: Mit Tüten beladen durch die Gänge des Kaufhauses schlendern und die wundervolle Designer-Espresso-Maschine suchen, aber nicht finden. Lange an der Kasse stehen und dann merken, dass man die Kundenkarte vergessen hat. Ans Smartphone wird in diesem Kontext erst dann gedacht, wenn man sich vorstellt anschließend im Café über WhatsApp den Abend zu planen.

Dabei nutzt heute schon ein Großteil das Smartphone, um das Shopping-Erlebnis angenehmer zu gestalten[1]. Selbstverständlich nicht durchgängig, aber abschnittsweise. Sicherlich nicht jedes Mal, aber regelmäßig. Das kann beginnen mit der Routenplanung zum Kaufhaus oder der Überprüfung der Öffnungszeiten. Vielleicht wurden im Vorfeld bereits Onlinehändler auf dem Smartphone durchstöbert, Preise verglichen und die Verfügbarkeit der Ware im Kaufhaus überprüft.

Und auch in der Filiale ergeben sich viele Situationen, die wir mit Hilfe des Smartphones schon heute lösen:

  • Produktinformationen über Herstellerseiten beziehen (weil kein Verkäufer in der Nähe ist)
  • Produktbewertungen in Online-Shops durchlesen, um Informationsasymmetrien abzubauen
  • Sonderangebote auf der Webseite des Kaufhaus einsehen, um nichts zu verpassen
  • Eigene Einkaufsliste prüfen, weil man sich nicht alles merken konnte
 
Smartphone-Apps bieten auch Instore Vorteile für den Käufer
 

Dies tun wir beinahe unbewusst, weil es mittlerweile einfach ist und schnell geht. Dementsprechend werden wir zukünftig weitere Funktionen nutzen, sobald sie anwenderfreundlich im Smartphone integriert sind:

  • Schnelles, bargeldloses Bezahlen
  • Personalisierte Coupons direkt auf das Smartphone, wenn man die Filiale betritt
  • Shop-Navigation zum Produkt unserer Wahl (d.h. die Designer-Espresso-Maschine endlich finden)
  • Automatisch Bonuspunkte sammeln – ohne Treuekarte
 

In welcher Form und Umfang sich diese Funktionen letztlich manifestieren, ist heute noch schwer absehbar. Aktuell möchten die meisten Nutzer jedoch keine Insellösungen in Form vieler, einzelner Händler-Apps und viele haben Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Hier muss entweder ein sehr großer Händler oder ein Verbund mehrerer Organisationen Innovationsgeist beweisen, um das Thema weiter voranzuführen.

 

[1] Quelle: „Cross-Channel: Akzeptanz der Digitalisierung am POS“, 2014, fittkaumass

 

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Daniel Kostyra

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Daniel Kostyra arbeitet seit Juni 2014 als Consultant bei der Cocomore AG. Zuvor war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Marketing an der Goethe Universität in Frankfurt. Wenn man ihn fragt, was er bei Cocomore macht, sagt er: "Ich weiß, was ich tue, selbst wenn ich nicht immer genau erklären kann, was ich mache".

Kosy in vier Worten beschrieben: neugierig, redselig, schmerzfrei, unbärtig.